Schreiben

Als Schriftsteller wird man häufig gefragt, warum man schreibt? Eine Frage, die sich – so zumindest mein Eindruck und aus welchem Grund auch immer – in abgewandelter Form weit weniger oft zum Beispiel an Musiker oder Maler richtet. Also: Warum schreibe ich? Vermutlich weil ich „die Welt liebe“ und mit meiner Arbeit einen kleinen künstlerisch-literarischen Beitrag zu eben dieser Welt leisten möchte, so weit und in dem Maße ich das mit meinen Mitteln vermag.

Die Literatur, das Schreiben, die Arbeit am Text und mit Worten und Sätzen, das Leben und das Werk der berühmten Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben mich schon immer fasziniert. Thomas Bernhard, Peter Handke, Heimito von Doderer, Gerhard Roth, Samuel Beckett, Alain Robbe-Grillet, Michel Butor, Patrick Modiano sind einige meiner Lieblingsautoren und Vorbilder.

Ich verstehe mich in erster Linie als Gestalter, als Dichter und Ver-Dichter. „Dichter“ bin ich auch dann, wenn ich Prosa oder Romane schreibe. Eine Menge gelernt über das Schreiben und das Gestalten mit Sprache, das Verdichten von Ideen und Konzepten,  habe ich in meiner Arbeit als Kreativer und Texter in der Werbung. Schwerpunkt meiner literarischen Arbeit ist die Sprach-Kunst, ich beschäftige mich auch damit, Texte als Hörstücke zu inszenieren. Aktuelles Beispiel ist mein mit dem Wiener Schauspieler Robert Reinagl realisiertes Buchprojekt Aus dem Nichts kann man alles machen kann man aus dem Nichts, 31 Texte, davon 13 Hörstücke, erschienen im Klingenberg Verlag Graz. Anfang 2022 erscheint – nach Engel im Schatten des Flakturms – mein zweiter Roman Quatre-Bras im Duotincta Verlag Berlin. 

Häufig geht es dem Schreibenden so, dass er mit seiner Arbeit nicht weiterkommt und sich inmitten der Eiswüste leerer weißer Seiten befindet. Was tun? Schreiben funktioniert nur im und mit dem Schreiben: Man muss also wieder von vorne beginnen und vorangehen und immer so weiter. Wort. Für. Wort.

© Copyright sämtlicher von Michael Kanofsky verfasster Texte beim Autor